Lebt denn der alte …

Kürzlich musste ich eine Nachricht zweimal lesen, um sicherzugehen dass ich mich nicht „verhört“ hatte. Es war ein Bericht über den Geburtstag eines Kinostars, den ich bereits als junger Knabe verehrt habe – ich muss zugeben, ich hatte ihn längst nicht mehr unter den Lebenden gewähnt.

Umso mehr freute es mich zu hören, dass er kürzlich seinen 74. Geburtstag gefeiert hat. Bier und Zigarren hat er schon vor langer Zeit aufgegeben, heute lebt er nach strenger Diät – wenn er nicht schwach wird und seinen Chauffeur am nächsten Drive-In halten lässt – und erfreut sich eines beschaulichen Lebens. Oft vertreibt er sich die Zeit mit Fernsehen oder auch dem Blättern im National Geographic.

Entdeckt wurde er bereits im zarten Kindesalter – und wer hätte gedacht, dass es ein Bewohner aus dem afrikanischen Hinterland zu solchem Ruhm bringen würde. Mehr als 30 Jahre aktiver Schauspielerei machten ihn zum Weltstar.

Er – das ist „Cheeta“, der Schimpanse aus den allseits bekannten Tarzan-Filmklassikern der dreißiger und vierziger Jahre. Johnny Weissmüller und auch Maureen O’Sullivan hat er überlebt und ist als ältester Schimpanse der Welt der Halter des Guiness-Rekords. Das mit dem Bier und den Zigaretten ist kein Scherz und nur ein Beispiel von vielen dafür, wie wenig artgerecht Hollywood zu früheren Zeiten seine tierischen Schauspieler behandelt hat. Nach wenigen Jahren als Film-Schimpansen waren die meisten von Cheeta’s Artgenossen derart darauf trainiert, sich wie Menschen zu verhalten, dass sie nicht einmal im Zoo unter Artgenossen zurechtkommen konnten. Cheeta’s Lebenslauf scheint dabei noch eine eher positive Ausnahme zu bilden.
Nachträglich alles Gute!

Cheeta bei IMDB