DVD-Ram mit UDF unter OS X (und andere Trauergeschichten)

Die DVD-Ram als solches zog meine Aufmerksamkeit auf sich, als ich mir vor Monaten einen LG-Brenner zulegte. Der konnte (quasi als Dreingabe) mit DVD-Ram umgehen – davon hatte ich zwar schon gehört, hatte das Medium aber in Gedanken als alt und tot eingestuft.

Betrachtet man das Prinzip mal nüchtern, scheint die DVD-Ram allerdings eindeutig die bessere DVD-RW/DVD+RW zu sein. Ordentliches Fehlermanagement, lange Haltbarkeit, häufige Wiederbeschreibbarkeit irgendwo bei 100.000x, mitunter 9,4GB pro Medium – warum soll ich mich für meine Backups da noch mit Rohling-Inkompatibilitäten bei den WORM-Formaten DVD-R und DVD+R herumschlagen?

Besonders attraktiv erschien mir die einfache Handhabung am Mac: wird das Dateisystem der DVD-Ram von OS X unterstützt, erfolgt das Lesen und Schreiben via Finder (für die Windows-User: das was der Explorer beim Mac ist). Also Drag’n’Drop statt Hantieren mit Brennprogrammen. Und was wäre wohl als Dateisystem geeigneter als das hochgeschätzte UDF-Format, das beste Voraussetzungen für Packet-Writing auf verschiedenen Betriebssystemen mitbringt?

Nachdem ich mit mit ein bis zwei Test-RAMs eingedeckt hatte, muss ich allerdings feststellen dass es mit der UDF-Unterstützung von OS X nicht so weit her war, wie die Internet-Lektüre versprochen hatte: hier ist mit Bordmitteln bei UDF nur lesen angesagt (war das bei OS 9 anders oder wieso kommen die Leute dazu, sowas zu erzählen?). Besser schlägt sich auch nicht Windows XP, da wusste ich allerdings schon über die Notwendigkeit von Zusatztools wie InCD oder anderen (kostenlosen) UDF-Treibern schon Bescheid.

Bleiben mehrere mögliche Wege zum „Packet-Writing“:

  • auf die kommende Version auf OS X warten und auf Lese-/Schreibunterstützung hoffen – hm, naja
  • Drittanbieter-Treiber verwenden (klappt beim Mac bisher nur für OS 9, so wie es scheint)
  • zu Dateisystemen zu greifen, welche die Betriebssysteme verstehen

Wenn man seine DVD-Ram mit eher ungeeigneten Dateisystemen wie FAT32, HFS+ oder anderen Exoten formatiert, sieht die Sache schon anders aus. Weg sind dann zwar die Performance und Plattform-Kompatibilität, die UDF zum schmankerl machen würden. Was bleibt sind eine einfache Handhabung und eine deutlich höhere Datensicherheit für „gebrannte“ Backups.

PS: Für erhellende Anwendertipps bin ich natürlich verflucht dankbar.